Vor 150 Jahren wurde der Primarunterricht für Knaben und Mädchen in der Bundesverfassung für obligatorisch erklärt. Während die Schule heute fest zum Alltag gehört, gab es damals von Seiten der Kantone grosse Widerstände gegen den Bildungsartikel.
1874 wurde der Primarunterricht für Knaben und Mädchen in der Bundesverfassung für obligatorisch erklärt. Anlässlich des Jubiläums blickt die EDK zurück auf die Entwicklung der Schulpflicht und des Rechts auf einen «genügenden Primarunterricht» sowie auf die zentrale Rolle der Kantone in diesen Fragen.
Briefmarken CHF 1.20 «150 Jahre obligatorische Volksschule», Bildnachweis: Die Schweizerische Post
Vor 150 Jahren, am 29. Mai 1874, wurde der Primarunterricht über die revidierte Bundesverfassung zum Obligatorium. Aus diesem historischen Anlass präsentiert die EDK eine Reihe von thematischen Beiträgen, basierend auf bereits bestehendem Material. Sie will damit eine Reflexion über einige Aspekte der Verpflichtung zu ausreichendem Primarunterricht und über die symbolische Tragweite dieser Verpflichtung anregen.
Ergänzend zu dieser Reihe bietet das Informations- und Dokumentationszentrum IDES, in Zusammenarbeit mit dem «Institut de recherche et de documentation pédagogique (IRDP)» der CIIP, die dieses Jahr ebenfalls ihr 150-jähriges Bestehen feiert, eine thematische Sammlung an.
Zur thematischen Sammlung Informations- und Dokumentationszentrum IDES
Gedenkblatt: Revision der Schweizerischen Bundesverfassung vom 19. April 1874/ Bildnachweis: Schweizerisches Nationalmuseum LM-24296, Zeichner: Ernst Conrad
Am 29. Mai 1874, wurde der Primarunterricht für Knaben und Mädchen in der Bundesverfassung zum Obligatorium. Die Rolle des Bundes gegenüber der Autonomie der Kantone in dieser Frage war während des gesamten späten 19. Jahrhunderts heftig umstritten. Zum Artikel
Die Idee einer obligatorischen Volksschule gab es in der Schweiz bereits lange vor der Totalrevision der Bundesverfassung 1874. Wegweisend dafür war das ambitionierte Bildungsprogramm von Philipp Albert Stapfer, Minister der Wissenschaften und Künste in der helvetischen Republik. Zum Artikel
Die Debatten um die Einführung des Bildungsartikels in der revidierten Verfassung liessen auch nach dessen Einführung nicht nach. Dieser Beitrag illustriert die Meinungsverschiedenheiten anhand einiger Presseartikel, die zwischen 1870 und der Gründung der EDK im Jahr 1897 erschienen sind. Zum Artikel